Betreuung organisieren
Die abschließende Arbeit kann als Teil der standardisierten, kompetenzorientierten Reifeprüfung an AHS bis einschließlich des Schuljahres 2028/29 freiwillig umgesetzt werden. Dabei werden Schülerinnen und Schüler von einer Lehrperson kontinuierlich begleitet und unterstützt.
Ein Foliensatz für eine Info-Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen steht hier zum Download und zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung >> Download Powerpoint Info 7. Klassen.
Hilfestellungen für den Betreuungsprozess
- Betreuungstätigkeiten in den einzelnen Arbeitsphasen der Abschließenden Arbeit
Entsprechend der jeweiligen Arbeitsphase umfasst die Beratungs- und Betreuungstätigkeit unterschiedliche Phasen der Zusammenarbeit. Für die Gestaltung der Arbeitsbeziehung zwischen der betreuenden Lehrperson und der Schülerin bzw. dem Schüler ist es wesentlich, von Beginn an klare Vereinbarungen zum Arbeitsprozess zu treffen und einen Projektplan im Sinne eines erfolgreichen Zeit- und Projektmanagements zu entwickeln.
Die einzelnen Tätigkeiten im Betreuungsprozess werden von der betreuenden Lehrperson in einem Betreuungsprotokoll sichtbar gemacht. Dieses Protokoll enthält nachvollziehbare Vermerke zu Vereinbarungen, Arbeitsfortschritt, zu unterstützenden Tätigkeiten und Angeboten sowie zu den Aktivitäten der Schülerin oder des Schülers. Schülerinnen und Schüler dokumentieren ihren Arbeitsverlauf im Begleitprotokoll.
Mit Abgabe der Arbeit über das ABA-Portal wird der schrifltiche Teil der Arbeit einer Plagiatsprüfung unterzogen. Nach der Begutachtung des Plagiatsberichts veranlasst die betreuende Lehrperson die Zulassung der Kandidatin bzw. des Kandidaten zur Präsentation und Diskussion. Unter Zuhilfenahme des Beurteilungsrasters wird nach der Diskussion ein begründeter Beurteilungsvorschlag vorgelegt und die Prüfungskommission entscheidet über die Beurteilung des Prüfungsgebietes "Abschließende Arbeit".
Ziele und Aufgaben der Betreuung
1. Semester / 7. Klasse
Ziel der Betreuung
Die Schülerin bzw. der Schüler hat ein klares Bild davon, welchen Fragen und Aspekten zur Bearbeitung des Themas bzw. zur Umsetzung des gestalterischen/künstlerischen Vorhabens sie oder er nachgehen wird. Sie/Er weiß, welche Arbeitstechniken und Methoden zur Anwendung kommen werden und welche Arbeitsschritte wann gesetzt werden müssen. Die Schülerin bzw. der Schüler kann den Erwartungshorizont für die Themeneinreichung den Anfordernissen entsprechend erstellen.
Form und Regeln der Zusammenarbeit sowie der Zuständigkeiten wurden im Rahmen des Contractings geklärt.
Beratung und Unterstützung der Schülerin bwz. des Schülers
- bei der Suche nach einführender Literatur zur Vorbereitung der inhaltlichen Festlegung,
- bei der Eingrenzung des Themas, der Konkretisierung der Fragestellung(en) bzw. des gestalterischen/künstlerischen Vorhabens, der Schwerpunktsetzung, der Erstellung einer ersten Gliederung bzw. Planung des Vorhabens,
- bei der Wahl geeigneter Arbeitstechniken und Methoden,
- Information über die Vorgangsweise bei Einreichung und Genehmigung (für die Einreichung geforderte Aspekte, Bewilligungsverfahren; Prozedere im Fall der Rückweisung),
- begleitendes Feedback bei der Erstellung des Erwartungshorizonts,
- Hinweise zu bereitstehenden Ressourcen (Bibliotheken, Website für Lehrpersonen, Lehrwerke zum (vor-)wissenschaftlichen Arbeiten, Partnerinstitutionen),
- Information über standorteigene Termine und Vorgaben,
- Offenlegung eigener Qualitätsansprüche an die abschließende Arbeit und die Arbeitsbeziehung.
2. Semester / 7. Klasse
Ziel der Betreuung
Die Schülerin oder der Schüler kann planvoll und zielgerichtet an der Erstellung der VWA arbeiten. Er/sie verfügt über einen realistischen Projektplan und über Arbeitsstrategien sowie Klarheit über erste Umsetzungsschritte.
Beratung und Unterstützung der Schülerin oder des Schülers
- bei der Erstellung eines Zeit- und Projektplans, indem Meilensteine definiert und Termine festgelegt werden (Häufigkeit und Ablauf der Beratungsbesprechungen, Termine für die Erledigung einzelner größerer Arbeitsschritte),
- Information über die Leistungserwartungen bzw. Beurteilungskriterien (Gewichtung der einzelnen Qualitätsmerkmale) anhand des Beurteilungsrasters,
- Information über die Regeln zur Verwendung von Hilfsmitteln und Quellen,
- Vereinbarungen für den Fall von Regelverletzungen,
- bei der Planung und Einleitung erster Arbeitsschritte sowie bei der Vorbereitung von Arbeitsvorhaben über die Sommerferien,
- Vereinbarung weiterer Besprechungstermine.
Empfohlene Tätigkeiten im 1. Semester der 8. Klasse
Ziel:
Die Schülerin oder der Schüler kann planvoll und zielgerichtet an der Erstellung der VWA arbeiten. Er bzw. sie erhält durch präzises und qualitätsvolles Feedback ein klares Bild von Stärken und Schwächen der Arbeit. Er oder Sie kann strategisch sinnvolle Entscheidungen zur Fertigstellung der VWA treffen.
Beratung und Unterstützung der Schülerin oder des Schülers
- beim Arbeits- und Schreibprozess, indem Feedback zu inhaltlichen Fragen, zum methodischen Vorgehens und zur sprachlichen Realisierung gegeben wird,
- Bereitstellung sachkundiger und korrekter Information über gesetzliche, standortspezifische informelle Vorgaben, durch Anregungen zur Optimierung von Vorgangsweise und formaler Gestaltung,
- Augenmerk auf den Zeit- und Projektplan,
- Anleitung zu Reflexion über förderliche und hinderliche Arbeitsstrategien.
Aufgaben der Betreuungsperson im 2. Semester der 8. Klasse
Ziel:
Die Schülerin oder der Schüler lädt die schriftliche VWA hoch und bereitet eine inhaltlich korrekte, fokussierte und kompetent aufbereitete Präsentation und Diskussion vor.
Die Betreuungsperson wechselt in die Rolle der oder des Beurteilenden.
Beratung und Unterstützung der Schülerin bzw. des Schülers
- bei der Vorbereitung der Präsentation und Diskussion (inhaltliche Auswahl und Schwerpunktsetzung, Visualisierung, Adressatengemäßheit etc.) und zur Vorbereitung auf die Diskussion.
Tätigkeiten als Prüferin bzw. Prüfer
- Plagiatsprüfung und Freigabe der Arbeit im ABA-Portal,
- der schriftlichen Bewertung der Arbeit und Weiterleitung der korrigierten Arbeit samt Begleitprotokoll an die Kommissionsmitglieder.
1 Diese Auflistung folgt der Prüfungsordnung AHS, StF. BGBl II Nr. 174/2012, § 9 Abs. 1 und Abs. 3: „Die schriftliche Arbeit (einschließlich allfälliger praktischer und/oder grafischer Arbeiten) ist als selbstständige Arbeit außerhalb der Unterrichtszeit zu bearbeiten und anzufertigen, wobei Ergebnisse des Unterrichts mit einbezogen werden dürfen. In der letzten Schulstufe hat eine kontinuierliche Betreuung zu erfolgen, die unter Beobachtung des Arbeitsfortschrittes vorzunehmen ist. Die Betreuung umfasst die Bereiche Aufbau der Arbeit, Arbeitsmethodik, Selbstorganisation, Zeitplan, Struktur und Schwerpunktsetzung der Arbeit, organisatorische Belange sowie die Anforderungen im Hinblick auf die Präsentation und Diskussion, wobei die Selbstständigkeit der Leistungen nicht beeinträchtigt werden darf.“ – „Zur Dokumentation der Arbeit sind Aufzeichnungen, insbesondere Vermerke über die Durchführung von Gesprächen im Rahmen der Themenfindung und der Festlegung des Erwartungshorizontes sowie im Zuge der Betreuung und nach Fertigstellung der Arbeit im Hinblick auf die Präsentation und Diskussion, zu führen und dem Prüfungsprotokoll anzuschließen.“
- Connecting & Contracting
Der Prozess der Erstellung einer VWA wird von einer Lehrperson vom Beginn der 7. Klasse an bis zur Präsentation und Diskussion der Arbeit im 2. Semester der 8. Klasse begleitet und betreut. Dies bringt mit sich, dass sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrende in einer „neuen“ Lern- und Lehrbeziehung miteinander arbeiten.
Der Erfolg des Projektstarts, die Zufriedenheit von Betreuungspersonen und Schülerinnen und Schülern im Prozessverlauf sowie ein positiv erlebter Abschluss des VWA-Projekts hängen in hohem Maße davon ab, wie die fast zweijährige Zusammenarbeit von Beginn an gestaltet wird. Viele wichtige Punkte und Aspekte, die diese Beziehung betreffen und maßgeblich beeinflussen, können in einem gesonderten Gespräch zwischen Betreuungsperson und Schülerin bzw. Schüler diskutiert, geklärt und vereinbart werden.
Im Folgenden werden inhaltlich, strukturell und formal wichtige Punkte und Fragen aufgelistet, die dabei zwischen Betreuungspersonen und Kandidatin bzw. Kandidaten besprochen werden sollten, und gleichzeitig wird deren Relevanz erklärt.
Anmerkung: Bevor sich Betreuungsperson und Schülerin oder Schüler zu diesem Gespräch treffen, kann seitens der Betreuungsperson vorgeschlagen werden, das Erstgespräch beiderseits sinnvoll vorzubereiten. Dafür kann seitens der Betreuungsperson eine Auswahl an nachstehenden Fragen an die Schülerin oder den Schüler kommuniziert werden, damit eine inhaltliche Vorbereitung möglich wird.
I. Themen in Bezug auf die qualitative Zusammenarbeit zwischen Betreuungsperson und Schülerin bzw. Schüler | ||
Gemeinsam zu erörternde Fragen | Relevanz der Thematik | |
Erklärung des Ablaufs des Betreuungsgesprächs |
|
|
Festlegung der Betreuungstermine |
|
|
Gestaltung der Beratungsgespräche |
|
|
Vorbereitungen auf die Betreuungsgespräche |
|
|
Kommunikation zwischen den Beratungsgesprächen |
| Die Klärung der Kommunikationsbedürfnisse
|
Einhaltung von Vereinbarungen |
|
|
Klärung der Rechte und Pflichten, Verantwortlichkeiten von Betreuungspersonen und Schülerinnen und Schülern |
|
|
Klärung der persönlichen Erwartungshaltung |
|
|
Vereinbarung nächster Betreuungs-/ Besprechungstermin |
|
|
II. Inhaltliche und projektbezogene Themen | ||
Gemeinsam zu erörternde Fragen | Relevanz der Thematik | |
Eingereichtes Thema & Projektidee |
|
|
Erwartungshorizont als erster Meilenstein |
|
|
Informationsquellen zur VWA besprechen |
|
|
Unverbindliche Übung (am Schulstandort) |
|
|
Beurteilungsleitfaden besprechen |
|
|
Betreuungs- und Begleitprotokoll |
|
|
- Milestones für die Betreuung der VWA
Um Ihre Betreuungstätigkeit effizient zu gestalten, sind Projektmanagement-Werkzeuge nützlich: ein Zeitplan mit Meilensteinen und spezifischen Arbeitspaketen. Auf diese Weise behalten Sie als Betreuende das VWA-Projekt leichter im Blick, wissen, wann Ihre Unterstützung voraussichtlich gebraucht wird und zu welchen Zeitpunkten welche Zwischenergebnisse vorliegen sollten.
Die Schülerinnen und Schüler wiederum können auf diese Weise strukturiert arbeiten, wissen, welche Etappen sie schon erfolgreich hinter sich gebracht haben und wie weit es noch bis zum Ziel ist.
Meilensteine sind wichtige Prüfpunkte im Projektverlauf. Sie zeigen, wann eine Projektphase abgeschlossen ist oder ein neues Arbeitspaket begonnen wird. Oft werden Meilensteine auch an Weggabelungen platziert, wo über die weitere Vorgehensweise zu entscheiden ist. Zusätzlich geben sie einen Überblick, wie viel für das Projektziel noch zu tun ist.
Arbeitspakete sollten kleinteilig und vor allem klar definiert sein: Was soll genau getan werden? Was braucht man dafür? Wie viel Zeit wird dafür veranschlagt? Welches Produkt oder welcher Status muss am Ende mindestens erreicht sein?
Die VWA ist für Ihre Schülerinnen und Schüler zumeist das erste langfristige Projekt, daher brauchen sie beim schwierigen Unterfangen der Projektplanung Ihre Unterstützung. Gerade an den Übergängen von Planung zu eigenständiger Umsetzung und von der Erstversion zur Überarbeitung und Fertigstellung der VWA kommt es oft zu Schreibblockaden. Beobachten Sie, ob die Schülerinnen und Schüler nicht vom Weg abkommen, und greifen Sie notfalls lenkend ein. An wichtigen Meilensteinen halten Sie gemeinsam inne, um zu rekapitulieren, was bereits geschafft wurde. Darum werden große Meilensteine am besten mit einem konkreten Ergebnis verknüpft. Ihr Feedback darauf hilft, danach wieder zielgerichtet zu starten.
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die VWA-Arbeitspakete und Meilensteine mit zeitlichen Empfehlungen. Lassen Sie Ihre Schülerinnen und Schülern den Zeitaufwand für die einzelnen Arbeitspakete möglichst kleinteilig schätzen und am besten vom Ziel aus rückwärts planen (siehe Zeitplanung rückwärts), um einen realistischen Zeitplan ihrer VWA-Projekte zu skizzieren.
Planungsphase (Anfang 7. Klasse bis Ende 7. Klasse) | ||
Meilensteine und Ergebnisse | Arbeitspakete der Schülerinnen und Schüler | Worauf Sie achten sollten |
VWA-Betreuungsvereinbarung Start des VWA-Projektes Herbst 7. Klasse | Schülerinnen und Schüler treffen die Entscheidung für ein Thema. Gemeinsam mögliche Herangehensweise und Forschungsinteressen abstecken. | Motivation für das Thema Von Anfang an Blick auf die Notwendigkeit der Entscheidung für einen Themenaspekt lenken. |
Themenbereich eingegrenzt vor Weihnachten 7. Klasse | Überblickslesen, Fokus finden, mehrere Themenbereiche recherchieren und einen auswählen. | Finden die Schülerinnen und Schüler brauchbare Literatur, Quellen und Ideen? |
Erwartungshorizont-Entwurf nach Weihnachten 7. Klasse Feedback der Betreuungsperson startet | Passende und relevante Literatur suchen, ein bis zwei Leitfragen formulieren, mögliche Methoden finden, Erwartungshorizont verfassen. | Nur ein bis zwei Hauptfragen oder Zielsetzungen, Fokus vom „Worüber schreiben?“ auf die Frage „Was will ich herausfinden/zeigen?“ |
Thema genehmigt Frühjahr 7. Klasse | Feedback der Betreuungsperson einarbeiten, Erwartungshorizont formal korrekt einreichen. | Vorgaben der Direktion beachten. |
Detailplanung aller Arbeitspakete fertig Frühsommer 7. Klasse | Hauptfrage/Zielsetzung und Herangehensweise definiert, allen Teilen der VWA-Materialien und Literatur zugeordnet und Arbeitsplan erstellt. | Nur eine enge Zielsetzung/Hauptfrage fokussiert? Ist die Projektart für die Schülerinnen und Schüler umsetzbar? VWA- Projekt in kleine Arbeitspakete zerlegen. |
Versuchsdesign fertig | Praktisches Versuchsdesign geplant. | Möglichst ein Probedurchgang. |
Projektplan mit Milestones fertig bis Juni 7. Klasse Start der Umsetzungsphase | Detailplanung des zeitlichen Ablaufs, der Arbeitsschritte und Zwischenprodukte. | Vom Ziel rückwärts realistisch planen, Plan B + C, Notfallplan im Vorhinein besprechen. |
Umsetzungsphase (Ende der 7. bis Anfang der 8. Klasse) | ||
Meilensteine und Ergebnisse | Arbeitspakete der Schülerinnen und Schüler | Worauf Sie achten sollten |
Literatur gelesen und exzerpiert Sommer zwischen 7. und 8. Klasse | Ausgewählte Literatur lesen und alles Wesentliche herausschreiben, Fachwissen aneignen. | Schon beim Lesen herausschreiben: „Zero Draft“ mit Quellen und eigenen Gedanken. |
Empirisches Arbeiten vorbereitet Sommer zwischen 7. und 8. Klasse Ggf. Start der praktischen Forschung | Methoden verstehen, nötiges Fachwissen erarbeitet, Ressourcen organisieren und vorbereiten Kontaktpersonen kontaktiert, Materialien erstellt. | Damit die Methode nicht abstrakt bleibt, Vorgehen im Detail fixieren und durchdenken, wenn möglich Probedurchlauf (zumindest teilweise) durchführen. |
Erstentwürfe von Einleitung, Theorie und Methodenteil fertig Sommer zwischen 7. und 8. Klasse Textfeedback startet | Grundlagen der Methode und eigene Vorgehensweise beschreiben, Erstentwürfe aller Kapitel mit theoretischen Grundlagen, Einleitung skizziert. | Je größer die Schwierigkeiten beim Schreiben, desto „roher“ erlauben Sie Erstversionen, verlangen Sie erste Textstellen schon so früh wie möglich, um lenken zu können. |
Empirische Arbeit fertig Anfang 8. Klasse | Praktische Arbeiten durchführen: Ergebnisse erheben, festhalten und dokumentieren oder auswerten. | Alles muss nachvollziehbar sein: genaue Dokumentation mit eigenen Kommentaren. |
Kompletter Erstentwurf fertig Anfang 8. Klasse | Alle Kapitel sind zumindest inhaltlich als Erstentwurf zu verfassen, Ergebnisse und deren Bedeutung zu beschreiben und schriftlich zu diskutieren und die Leitfragen zu beantworten. | Schreibblockaden gibt es häufig am Anfang neuer Abschnitte, besonders der Ergebniskapitel. Zu späte empirische Ergebnisse besser vorerst weglassen als unter Zeitdruck verschriftlichen. |
Finalisierungsphase (Beginn der 8. Klasse bis zur VWA-Präsentation Sommersemester 8. Klasse): | ||
Meilensteine und Ergebnisse | Arbeitspakete der Schülerinnen und Schüler | Worauf Sie achten sollten |
Inhaltliche Überarbeitung fertig, Herbst 8. Klasse | Feedback auf den Erstentwurf einarbeiten: inhaltlich ergänzen und Überflüssiges streichen, inhaltliche Struktur fixieren. | Das Kürzen und Überarbeiten eigener Texten ist schmerzhaft und erzeugt Widerstand, Fokus zuerst nur auf den Inhalt richten. |
Strukturelle Überarbeitung vor Weihnachten 8. Klasse Start des sprachlichen Feinschliffs | Textteile in eine sinnvolle, gut lesbare Reihenfolge bringen und mit Überschriften und Abbildungen strukturieren; Kapiteleinleitungen und -überleitungen schreiben. | Für effizientes Überarbeiten schrittweise in die Textstruktur hineinzoomen: vom Gesamttext zum Kapitel zum Absatz (pro Gedankengang) zur Satzstruktur. |
Sprachliche Überarbeitung fertig | Feedback einarbeiten, Text sprachlich überarbeiten, sachlich formulieren und korrekt zitieren, letztes Feedback einholen. | Konstruktives Textfeedback, sachliche Klarheit ist wichtiger als Stil. |
Korrektur beendet nach Weihnachten 8. Klasse | Literaturliste überprüfen, Grammatik, Rechtschreibung und Nummerierungen korrigieren. | Ggf. Unterstützung durch externe Personen mit Sprach- und Textverarbeitungskompetenz. |
VWA eingereicht Februar 8. Klasse Beschreibung der VWA | Abstract schreiben, Layout kontrollieren, VWA zeitgerecht hochladen. | Zeitmangel führt zu Schlampigkeit im Endspurt, frühere Deadline als Puffer einplanen. |
Präsentationsentwurf März der 8. Klasse | Inhaltliche Punkte festlegen: Was war die Frage/das Ziel? Wie und womit wollte ich das herausfinden? Was ist dabei herausgekommen? Was bedeuten diese Ergebnisse? Präsentationselemente wählen und Präsentationsmedien gestalten. | Wenige Punkte reichen für eine gute Präsentation: Nicht alles muss hineingepackt werden, aber vielleicht Stichworte auf Spickzettel oder Zusatzfolien, Probepräsentation mit Feedback. |
Präsentation gehalten Maturateil VWA geschafft! | VWA erfolgreich präsentieren, alle Fragen beantwortet. | Vermitteln Sie Ruhe. |
- Unterstützende Sichtweisen, Fragen und Aufgaben zum Führen eines Coachinggespräches
Coachinggespräche sind dazu da, um ein konkretes Vorgehen in der Zukunft zu erreichen, ohne die Ursache von Problemen zu ergründen, zu analysieren oder zu verstehen. Dadurch steht nicht das Problem, sondern die Lösung im Mittelpunkt des Gesprächs. Der Problemkreislauf wird für die Schülerinnen und Schüler unterbrochen, der Blick auf die Zukunft gerichtet und leichter ein Ausweg gefunden.
Entscheidend für ein Coachinggespräch ist es, ein klar definiertes, realistisches Ziel zu setzen, das die Schülerinnen und Schüler in einem vereinbarten Zeitraum erreichen können.
Es ist hilfreich, Schülerinnen und Schüler ihre derzeitige Position auf einer Skala von 1 bis 10 einschätzen zu lassen und sie zu fragen, wo sie mithilfe der gefundenen Lösungsmöglichkeiten in einem vereinbarten Zeitraum realistisch stehen können:
- Dein Ziel ist ... Wenn du dich auf einer Skala von 1 bis 10 einordnest, wobei 1 die denkbar schlechteste, 10 die bestmögliche Position ist, wo befindest du dich jetzt?
- Wenn du weiter ... tust (Zielsetzung), wo kannst du dich am ... (vereinbarter realistischer Zeitpunkt) auf deiner Skala befinden?
UmSchülerinnen und Schüler beim Erkennen von Lösungsmöglichkeiten zu unterstützen, ist es z. B. sehr hilfreich, sie Ausnahmen finden zu lassen:
- Wann tritt das Problem nicht/weniger stark/weniger häufig auf ...
- Wann gelingt dir schon etwas von dem, was du willst?
- Was machst du dann anders? Was ist dann anders? Was denkst du anders?
- Was wäre, wenn du es ganz anders machst?
Ein weiteres Ziel ist es natürlich, die Ausnahmen aufrechtzuerhalten:
- Wie kannst du die Ausnahmen zur Regel machen?
- Wie sicherst du die Ausnahmen ab?
- Wer kann dich dabei unterstützen?
- Wie werden andere wissen, dass du die Ausnahmen beibehältst?
- Beobachte genau die Veränderungen bei dir und die Auswirkungen auf dich und andere!
- Was kannst du tun, wenn du wieder in dein altes Verhaltensmuster fallen willst?
Weitere mögliche Fragestellungen während eines Beratungsgespräches:
- Woran wirst du erkennen, dass sich etwas geändert hat?
- Was und wer kann am meisten dazu beitragen, dass deine Maßnahmen ein Erfolg werden?
- Was würdest du dir raten, wenn du deine Beraterin bzw. dein Berater wärst?
Damit Schülerinnen und Schüler Verhaltensmuster erkennen und sich bewusst machen, wie es zur Entstehung von Schwierigkeiten und Hürden für sie kommt, kann folgende Frage zur anschließenden Veränderung beitragen:
- Was musst du tun, damit alles so bleibt, wie es ist?
Zu diesem Bewusstmachen dient auch ein Perspektivenwechsel:
- Wie sieht deine Mutter, dein Vater, deine Lehrperson, deine Freundin oder dein Freund … das Problem?
Um Schülerinnen und Schülern ihre Ziele bewusst zu machen, wird im Beratungsgespräch die Wunderfrage gestellt. Alleine die Überlegung und Auseinandersetzung damit, was sich ändern würde, eröffnet viele Perspektiven für einen Ansatz der Veränderung:
- Angenommen, über Nacht geschieht ein Wunder: Was wäre dann anders für dich?
Das Gespräch kann damit abgeschlossen werden, dass durch Fragen Ziele für die Zukunft formuliert werden:
Was wirst du mir erzählen, wenn wir uns in einer Woche/einem Monat ... wieder zu einem Gespräch über die Maßnahmen treffen.
- Zeitplanung rückwärts für Schülerinnen und Schüler
Schritt für Schritt mit Blick auf die fertige VWA
Etwas zu planen, was man noch nicht genau kennt, ist schwierig. Oft geht sich nicht alles so aus wie geplant. Damit ein Zeitplan auch hält, müssen Sie einerseits immer einen groben Überblick behalten und andererseits die einzelnen Arbeitsportionen genau vorbereiten. Darum ist es gerade beim ersten großen Schreibprojekt VWA wichtig, sowohl professionelle Schreibstrategien einzusetzen als auch die eigene Arbeitsweise genau und ehrlich zu betrachten.
- VWA wie ein Profi planen: Welche Schritte muss Ihr VWA-Projekt durchlaufen?
Jedes wissenschaftliche Schreibprojekt durchläuft immer die gleichen drei Phasen mit typischen Arbeitsschritten, konkreten Ergebnissen und Zwischenprodukten:- Planungsphase: schließt ab mit einer detaillierten Projektplanung der VWA.
- Umsetzungsphase: endet mit dem vollständigen Erstentwurf des VWA Textes.
- Finalisierungsphase: als Finale die Abgabe und erfolgreiche Präsentation der VWA
In jede der drei Phasen sollten Sie gleich viel Arbeitsaufwand investieren, um ein gutes Endergebnis zu erreichen.
- Alle Arbeitsschritte managen: Was müssen Sie jeweils genau erledigen und fertigstellen, um den nächsten Schritt tun zu können? Zerlegen Sie obige drei Phasen in weitere kleine Portionen, um den wirklichen Zeitbedarf abschätzen zu können.
- VWA als eigenes Projekt individuell planen: Designen Sie Ihren VWA-Zeitplan nach Ihrem persönlichen Tempo. Dafür müssen Sie Ihr Arbeitsverhalten genau beobachten, weil Sie beim ersten Mal oft noch nicht so genau wissen, wie viel Zeit Sie wofür einplanen müssen: Wie lange dauert es für Sie, brauchbare Informationen zu finden? Wie schnell lesen Sie eine Seite? Wie schnell schreiben Sie eine Seite über schwierige Inhalte? Wie lange brauchen Sie für andere benötigte Tätigkeiten? Belügen Sie sich nicht selbst, sondern planen Sie realistisch.
- Immer ein Ziel vor Augen: Überlegen Sie immer, was das Ziel oder Produkt jedes Arbeitsschrittes sein soll. So können Sie Ihre Arbeitszeiten fokussiert nützen und sich nach jedem erreichten Meilenstein eine Pause und eine Belohnung gönnen.
- Plan B in der Tasche: Überlegen Sie sich schon im Vorhinein den möglichen „Worst Case“ und „Best Case“: Was könnten Sie weglassen, wenn es eng wird? Was machen Sie nur, wenn Sie alles andere vor der Deadline erledigt haben?
Vom Ziel rückwärts planen
In der folgenden Tabelle finden Sie Impulse zu allen Schritten, die jede VWA durchlaufen muss.
Passen Sie die genannten Deadlines an Ihre VWA und an Ihr Tempo an, um einen funktionierenden Zeitplan für Ihre VWA zu schaffen. Starten Sie am besten ausgehend vom erreichten Ziel – der erfolgreichen Abgabe und Präsentation Ihrer VWA. Ihr Zeitplan ist nicht statisch – überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie noch im Zeitrahmen sind, und achten Sie darauf, dass die nächsten Schritte umsetzbar bleiben. Wenn Sie sehen, dass die Zeit knapp wird, schaffen Sie entweder zusätzliche Arbeitszeiten oder streichen Sie notfalls Teile – dann tritt Plan B in Kraft.
Passen Sie die Zwischenschritte an Ihre VWA an und schätzen Sie Ihren Arbeitsaufwand in Stunden ab. Seien Sie großzügig und geben Sie sicherheitshalber noch Pufferzeiten dazu. Schauen Sie dann in Ihrem Kalender, wann Sie diese Zeitspannen unterbringen können, und tragen Sie eine Deadline für jedes Zwischenziel ein. Planen Sie insbesondere in der Finalisierungsphase zu jedem Schritt Austausch mit Ihrer Betreuungsperson ein.
Verwenden Sie Ihren Zeitplan, um
- immer im Blick zu haben, wo Sie in Ihrem VWA-Projekt stehen und was Sie schon erledigt haben,
- sich für jeden Zwischenschritt zu belohnen und nichts zu vergessen,
- rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, wenn Sie sehen, es geht sich etwas nicht aus,
- Ihre VWA ohne Stress rechtzeitig erfolgreich abzuschließen!
Datum, Deadline | Geschafftes Ziel und Zwischenprodukt | Impulsfragen und konkrete To-do-Liste (individuell anzupassen) | Aufwand in Stunden |
Matura, VWA-Präsentation | Maturateil VWA geschafft! | Was ist wichtig, um die VWA-Präsentation überzeugend zu halten? | |
Präsentation fertig gestaltet | Auswahl der wichtigsten Aspekte Ihrer VWA, die Sie in 5 Minuten präsentieren können. Wie und mit welchen Präsentationmedien wollen Sie präsentieren? | ||
Abgabe Sommersemester 8. Klasse | VWA-Endversion fertig und abgegeben | Wie lange brauchen Sie, um alle Seiten komplett überarbeitet zu haben? Wie lange brauchen Sie, um das Betreuenden-Feedback einzuarbeiten? | |
Letztes Feedback eingeholt | Wann erreichen Sie Ihre Betreuungsperson? | ||
Formales Layout fertig | Wie schnell können Sie das Layout fertigstellen? | ||
Korrekturen fertig | Welche Hilfe und wie lange brauchen Sie pro Seite, um alle Fehler zu entdecken und auszubessern? | ||
Weihnachten | Sprachliches Lektorat fertig | Wie lange brauchen Sie pro Seite, um an den sprachlichen Formulierungen zu feilen? Wer kann Ihnen sprachliches Feedback geben? | |
Textaufbau und Struktur fixiert | Wie reihen Sie die einzelnen Textteile sinnvoll aneinander? Wie lange brauchen Sie pro Kapitel? | ||
Inhaltlich vervollständigt | Was muss noch wie ausführlich ergänzt werden? | ||
Feedback zum Erstentwurf erhalten | Wann bekommen Sie Betreuenden-Feedback? |
Herbst WS, 8. Klasse | Erstentwurf fertiggestellt | Wie lange brauchen Sie, um alle Inhalte Ihres Detailplans in vorgesehenem Umfang zu verschriftlichen? | Aufwand in Stunden |
Ergebnisse und Diskussion niedergeschrieben | Haben Sie zu allen methodischen Schritten Ergebnisse verfasst und die Bedeutung der Ergebnisse diskutiert? | ||
Herbst WS, 8. Klasse | Praktischer Teil abgeschlossen | Können Sie alle geplanten Ergebnisse im Detail darstellen? Wie lange brauchen Sie für alle praktischen Tätigkeiten? | |
Sommer vor der 8. Klasse | Erstentwürfe der Texte zu Theorie, Material, Methoden verfasst | Wie lange brauchen Sie, um die geplanten Seiten zu den vorgesehenen Inhalten zu schreiben? | |
Sommer vor der 8. Klasse | Alle primär nötige Literatur gelesen und Fachwissen erarbeitet | Wie lange brauchen Sie, um die vorbereitete Literatur zu lesen, zu exzerpieren und zu verstehen? | |
Start der praktischen Forschung | Was müssen Sie noch lernen oder lesen, um mit Ihrer praktischen Arbeit beginnen zu können? | ||
Literatur und Informationsmaterial zum Durcharbeiten vorbereitet | Was müssen Sie noch herausfinden, um mit dem eigentlichen Lesen beginnen zu können? | ||
Kontaktpersonen kontaktiert, Materialien und Ressourcen organisiert | Was müssen Sie noch vorbereiten, um mit dem praktischen Arbeiten beginnen zu können? |
Sommer vor der 8. Klasse | Arbeitsplanung im Detail fertig | Worüber wollen Sie pro Seite schreiben? Welche Literatur und Informationen brauchen Sie dafür? | Aufwand in Stunden |
Frühjahr der | Erwartungshorizont eingereicht | Wie aufwendig ist es, das Feedback der Betreuenden einzuarbeiten und formal alles zu korrigieren? | |
VWA mit Betreuenden abgestimmt | Wann können Sie sich zur Feinabstimmung treffen? | ||
Erwartungshorizont-Entwurf verfasst | Wie lange brauchen Sie, um zu beschreiben, wie Sie Ihre Leitfragen beantworten wollen? | ||
Leitfragen, Literatur und methodische Herangehensweise definiert | Wie lange brauchen Sie, um die möglichen Leitfragen durchzudenken und zu recherchieren, wie Sie diese Fragen beantworten können? | ||
Themenbereich eingegrenzt | Auf welche Aspekte Ihres Themas wollen Sie sich konzentrieren? Was wollen Sie ausschließen? Wie lange brauchen Sie für diese Entscheidung? | ||
7. Klasse, vor Weihnachten | Thema und Betreuungsperson fixiert | Wann sind Abklärungsgespräche möglich, um ein Thema zu fixieren? Wer könnte Ihre VWA betreuen? | |
Ende der 6. Klasse | VWA-Start: Mögliche Themen und Forschungsinteressen fixiert | Sie haben bereits ein bis drei Themenideen überlegt und überblicksartig vorrecherchiert. |